Geothermie in der Schweiz

Geothermisches Potenzial der Schweiz

Eine Studie des PSI im Jahr 2005 hat ergeben, dass das theoretische geothermische Potenzial in der Schweiz in 3 bis 7 km Tiefe mit rund 16 Mio TWh veranschlagt werden kann. Der Gewinnungsfaktor ist hierbei 4% und der Wirkungsgrad hiervon 10%. Es resultieren somit 64’000 TWh. Der Stromverbrauch in der Schweiz beträgt pro Jahr 58 TWh. Ein Potenzialvergleich mit anderen alternativen Stromerzeugern wie Kleinwasserkraftwerken, Biogas, feste Biomasse, Wind und Fotovoltaik nach 2050 zeigt, dass das geothermische Potenzial mit Abstand die höchste Stromproduktion erzeugen könnte (rund 18 TWh pro Jahr). Dieses Potenzial ist jedoch heute technisch noch nicht gesichert. Die Geothermie liefert im Gegensatz zu allen anderen alternativen Stromerzeugern Bandenergie, d.h. die Ressource Erdwärme steht dauernd zur Verfügung, unabhängig von äusseren Begebenheiten wie Wetter und Klima.

 


Abbildung 1: Wärmestromkarte der Nordschweiz*. Für die Darstellung der geothermischen Wärmeflüsse der Nordschweiz standen Temperaturmessungen von 59 Bohrungen (160 bis 5’448 m) zur Verfügung. Quelle: NAGRA Technische Berichte (NTB) 02-03, 2002; Hauptabteilung für die Sicherheit der Kernanlagen (HSK) 35/99.

 


Abbildung 2: Verschiedene nationale Forschungsprogramme führten vor über 30 Jahren zur Entdeckung der Wärmefluss-Anomalie* im Städtedreieck Koblenz – Baden – Bad Zurzach. Dort beträgt der Wärmestrom teilweise über 130 mW/m². Dieser Wert liegt damit etwa 60 % über dem mittleren Schweizer Wärmestrom von 80 mW/m². Bei der Erstellung der Tiefen-EWS Oftringen wurde 2007/2008 ein überraschend hoher Wärmestrom von 142 mW/m² gemessen (NAB Arbeitsbericht, 2008). Möglicherweise befinden sich noch weitere unentdeckte Wärmeanomalien im Schweizer Untergrund. Genau diese Gebiete mit besonders hohen Wärmeflüssen können für eine zukünftige geothermische Nutzung von besonderem Interesse sein. Karte (Geothermal Map of Switzerland) verändert nach Medici & Rybach, 1995.

 

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