Geothermie im Aargau

Die Geologie des Kantons

Die Geologie des Kantons Aargau lässt sich vereinfacht in vier Grosseinheiten einteilen. Von Norden nach Süden betrachtet, sind dies der alle Einheiten unterlagernde kristalline Sockel, welcher aus Gneisen und Graniten aufgebaut ist und nur im äussersten Norden des Aargaus bei Laufenburg – Etzgen direkt an der Erdoberfläche vorliegt. Ihm aufliegend folgt nach Süden der Tafeljura, einer sich aus Kalken zusammensetzenden flachen Tafel, welche lokal in einzelne Blöcke zerbrochen ist. Diese Einheit wird nach Süden vom Faltenjura abgelöst. Dieselben Kalke wie im Tafeljura wurden hier aufgrund des erhöhten Alpendruckes der, von Süden nach Norden gegen die europäische Kontinentalplatte drückenden, afrikanischen Platte verfaltet und übereinander geschoben. Südlich von Olten, Aarau, Brugg und Baden schliesslich folgt die letzte Einheit, die flach liegenden Gesteine der Molasse, welche sich aus Mergeln, Sandstein und Konglomeraten bzw. dem Schutt der Alpen zusammensetzt (Abb. 1).

 


Abbildung 1: Vereinfachte geologische Karte des Kantons Aargau.

In Randzonen zirkuliert heisses Wasser

Für die Realisation eines Geothermischen Kraftwerks zur Wärmeverteilung und vor allem zur Stromerzeugung sind Tiefenbereiche von 2.5 bis 5 km vonnöten. In diesen Tiefen befindet sich im Kanton Aargau schon das kristalline Grundgebirge. Wenn dieses kompakt und nicht durch Störungen aufgelockert ist, liegt das für unsere Zwecke benötigte heisse Wasser nicht vor. Bei genauerer Betrachtung erkennt man aber, dass sich im Norden des Kantons der Nordschweizer Permokarbontrog befindet, in welchem der kristalline Untergrund abgesackt ist und der dadurch entstandene Graben mit Sedimenten wie Sand und Ton aufgefüllt wurde (Abb. 2). Die Randzonen dieses Karbontroges sind durch Störungen stark aufgelockert, sodass in diesen Strukturen heisse Wasser zirkulieren können. Im zentralen und südlichen Teil des Kantons werden weitere solche Tröge vermutet (Abb. 3). Eben diese Randzonen der Permokarbontröge sind es, welche für die Realisation eines hydrothermalen Geothermischen Kraftwerks geeignet sind und welche es nun zu erkunden gilt (Abb. 4).

 


Abbildung 2: Kristalliner Untergrund mit vermuteten Permokarbontröge (PK-Tröge) im Kanton Aargau.

 


Abbildung 3: Schematisches NW-SE Profil durch den Jura im westlichen Bereich des Kantons Aargau. Die Lage des Profils ist in Abb. 2 dargestellt.

 


Abbildung 4: Wärmestromdichte des Kantons Aargau.